Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Architektur Baugeschichte
Denkmalpflege Note: 2 1 Universität Leipzig (Institut für Geographie) Veranstaltung: Stadt-
und Siedlungsgeographie Sprache: Deutsch Abstract: Die Charta von Athen ist ein
städtebauliches Manifest das 1933 auf Inititative des CIAM (Congrès Internationaux
d'Architecture Moderne =Internationaler Kongress für neues Bauen) als Leitbild für den
Städtebau der Zukunft verfasst und 1943 von Le Corbusier zunächst anonym als Konzept der
funktionellen Stadt veröffentlicht wurde. Sonne Licht Luft und Hygiene kommen in diesem
Manifest besondere Bedeutung zu. Als weitere wichtige städtebauliche Aspekte wurden der Einsatz
moderner Techniken und Materialien sowie auch - und das ist das eigentliche Kernanliegen - die
räumliche Trennung der vier Grundfunktionen des Menschen - Wohnen Arbeiten Freizeit und
Verkehr- gefordert. Jedoch wurde ebenfalls die Problematik um die Frage des richtigen Umgangs
mit dem historischen Erbgut der Städte in der Charta von Athen diskutiert.Ein entscheidender
Bedeutungsgewinn der Charta war erst nach dem II. Weltkrieg zu verzeichnen. Die Charta von
Athen als Grundlage für Modernes Bauen wurde in Deutschland in den 50ern in der -gegliederten
und aufgelockerten Stadt- und in den 60ern in der -autogerechten Stadt- umgesetzt. Im Jahr 1960
wurden diese Gedanken einer funkionellen Stadt sogar im Bundesbaugesetz der BRD verankert.
Jedoch blieb sie selbst auch nach ihrer Veröffentlichung in deutscher Sprache 1962 eher ein
ideologisches Dogma denn ein Leitbild für die Praxis trotzdem beeinflußte sie oft
mißinterpretiert den Städtebau von der Nachkriegszeit bis heute.