Tradition ist bewahrter Fortschritt Fortschritt ist weitergefuhrte Tradition
Friedrichv.Weizsiicker Unzahlige Visionen derMedizingeschichtesindschlussendlichDankdes Fort
schrittesder Folgezeit realisierbargeworden.Die Basisdafur ist Uberbrachtes zu bewahren sich
dessen zu erinnern und der Zukunft dienlich zu machen. In der Epoche vom 16.bis 19.[ahrhundert
war es ideell das revolutionierende Gedankengut das auch die Darstellungdes inneren
menschlichen Korpers er moglichte. Praktisch ging gleichzeitig damit die Entwicklung der
Abbildung vonderkiinstlerischenZeichnungbis zur ausgereiftenDrucklegungeinher. Die
bildhaftewissenschaftlicheDokumentationzur Bewahrungdes gegenwartigen Wissens als Basisftlr den
weiteren Erkenntnisprozesswar geschaffen. Treffend analysiert dieses Buchdie soziokulturellen
BeziehungendieserEpoche als Zu
sammenhangzwischengesellschaftlicherEntwicklungundHerausbildungder Kunst insbesondere der
Kunst der Medizin. Der Autor hat es verstanden die BotschaftendieserZeit
nichteinfachchronologischaneinander zureihen son dern sie so zueinander in Bezug zu setzen dass
diese Abhandlung exakte Wis senschaft und Unterhaltsames in sich vereint. Das Buch stellt eine
wertvolle Bereicherung der deutschen medizinhistori schenLiteraturdar.Esistgleichzeitigdazu
angetan uberhauptInteressefur die Medizingeschichte zu wecken wie auch
vertieftemedizinhistorische Fragestel lungen zu beantworten. Deshalb sollte jederArzt
insbesondere jeder Urologe von dieser geistig und kunstlerisch schonen Abhandlung Kenntnis
nehmen. Prof. Dr.med. Klaus-Iurgen Klebingat Greifswald VII Vorwort r art Die Urologie
kannaufeinenlangenEntwicklungswegzuriickblicken.DasFort schreiten des wissenschaftlichen
Kenntnisstandes iiber die Makro- und Mi kroskopie des Urogenitaltraktes und dessen Verbreitung
durch Abbildungen gehort zu den unabdingbar notwendigenVoraussetzungen fur das exakte Di
agnostik- und Therapieprozedere in der Urologie. Basierend auf diesen Er kenntnissen und den ab
der Mitte des 19.[ahrhunderts die Medizin revolutio nierenden pra- und perioperativen sowie
medizinisch-technischen Moglich keitenkonnten seit dieserZeitOperationengewagt werden die ganz
wesentlich zurHerausbildungundEtablierung des Faches Urologie als Spezialfach inner halb der
klinischen Medizin beigetragen haben.