Die Transformation der Kernphysik aus dem akademischen Labor über die Großforschung hin zum
gescheiterten großtechnologischen Projekt war eng verknüpft mit der Implementierung
transnationaler Wissensströme. Christian Forstner zeigt am Beispiel Österreichs wie Industrie
Wissenschaft Politik und Zivilgesellschaft interagieren müssen um erfolgreiche Innovation
möglich zu machen. Zunächst analysiert er die frühe Radioaktivitätsforschung bis zur
Kernspaltung und dem NS-Forschungsverbund Uranverein. Anschließend folgt der Weg von den
österreichischen Forschungsreaktoren im Rahmen des US-amerikanischen Atoms for Peace-Programms
bis hin zum Bau des Kernkraftwerks Zwentendorf das nach dem Nein zu Zwentendorf als Ergebnis
einer Volksabstimmung im November 1978 nie in Betrieb ging. Der Autor: PD Dr. Christian
Forstner ist Physiker und Wissenschaftshistoriker und derzeit Privatdozent für Geschichte der
Naturwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er leitet den Fachverband
Geschichte der Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).