Die Studie untersucht wie in zwei Bereichen der europäischen Politik auf Adressaten
eingegangen wird. In der EU-Umweltpolitik dominiert die Annahme souveräner Konsumenten während
in der EU-Gesundheitspolitik von Adressaten ausgegangen wird die durch politische Maßnahmen
stärker geschützt werden müssen. Diese unterschiedlichen Charakterisierungen der Zielgruppen
spielen eine wesentliche Rolle für die Begründung politischer Maßnahmen und Steuerungsansätze.
Die Betonung schwacher und spezifischer Zielgruppen in der EU-Gesundheitspolitik ermöglicht
Maßnahmen wie die Einführung von verhaltensbasierten Instrumenten. Der Autor Jan Pollex ist
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der
Ludwig-Maximilians-Universität München. Er forscht zur Europäischen Union Umwelt- und
Nachhaltigkeits- und Gesundheitspolitik. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die
Parteienforschung und lokale Politikforschung dar.