Die Sozialkapitaltheorien von James Coleman und Pierre Bourdieu werden vergleichend vom
Standpunkt ihres jeweiligen relationalen Ansatzes untersucht. Daraus ergibt sich dass beide
Theorien gleichermaßen mit einer Reziprozitätsannahme argumentieren die jedoch von beiden
Autoren nicht explizit gemacht wird. Diese Monographie zeigt die Folgen einer solchen
impliziten Reziprozitätsannahme für beide Theorien auf. Sie rekonstruiert die
Sozialkapitaltheorie und die Auffassung von Reziprozität beider Autoren woraus eine
Distanzierung zum Kapital-Bestandteil der Sozialkapitaltheorien Colemans und Bourdieus gewonnen
wird. Abschließend schlägt sie neue Forschungshorizonte für den Umgang mit Reziprozität im
Rahmen von relationalen Theorieansätzen in der Soziologie vor. Die vorliegende Arbeit leistet
entsprechend einen Beitrag zur Klärung des Reziprozitätsbegriffs im Bereich der relationalen
Soziologie.