Naturstoffe sind ein Wunderwerk der Evolution. Pflanzen sind chemische Fabriken und haben mit
ihren außergewöhnlichen Eigenschaften eine riesige Anzahl sehr vielfältiger interessanter
Naturstoffe hervorgebracht die wir Menschen seit Jahrhunderten zur Linderung und Heilung von
Krankheiten nutzen. Spätestens seit der Entdeckung des Penicillins sind Naturstoffe zu einer
wichtigen Quelle für Medikamente geworden aber wir kennen nur sehr wenige der vermutlich
vielen Millionen die auf ihre Entdeckung warten. Zu den Naturstoffen gehören wichtige
Antibiotika Immunsuppressiva Antikrebsmittel Hormone und auch antivirale Wirkstoffe. Aber
haben Naturstoffe im Zeitalter der Bio- und Gentechnologie überhaupt noch eine Bedeutung? Ja
mehr denn je denn Medizinalchemiker holen sich kreative Anregungen für ihre Synthesen aus der
Natur um den nächsten Blockbuster in der Medizin zu entwickeln. Oliver Kayser erzählt in
diesem Buch die Geschichte der Naturstoffe und Medizinpflanzen auf höchst informative und
amüsante Weise aus einem neuen Blickwinkel. Er geht der Frage nach wie Naturstoffe aus der
Naturheilkunde die pharmazeutische Industrie ins Leben riefen wie sie als Arznei- und
Heilmittel unsere Gesellschaft prägten wie sie Kriege ermöglichten und den Weg zu Nobelpreisen
ebneten. Der Autor zeichnet ein faszinierendes Panorama der Naturstoffchemie in Pflanzen
Mikroorganismen und Tieren. Beginnend mit den ersten Isolierungen zu Anfang der industriellen
Revolution führt er uns mit den Ideen und der Begeisterung vieler Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler in die Moderne der Wirkstofftests der Computerchemie und der höchst
erfolgreichen Zufallsentdeckungen von Wirkstoffen. Die Naturstoffforschung im Labor hat einen
enormen Einfluss auf unser heutiges Leben. Der Autor lässt sich über die Schulter schauen wie
heute die Suche nach den neuen Medikamenten von morgen funktioniert. Das Buch ist das
ultimative Buch aus der Feder eines Wissenschaftlers der tief in der Forschung verwurzelt ist
und dem Leser einen erhellenden und zugleich kurzweiligen Einblick gibt wie Wissenschaftler
ticken und wie mühsam Forschung sein kann.