Mit der Ausschreibung einer Preisfrage hat die Österreichische Akademie der Wissenschaften 2018
eine Akademietradition wiederbelebt deren Entstehung auf das 17. Jahrhundert zurückgeht. Auf
den ersten Blick mag die Idee erstaunlich sein doch das Ergebnis und der Zuspruch bestätigen
die Relevanz dieser Form der wissenschaftlichen Kommunikation auch im 21. Jahrhundert. Mit der
zweiten Ausschreibung hat die Akademie die weltweit grassierende und alles beherrschende
COVID-19-Pandemie in den Blick genommen und wenige Wochen nach dem (ersten) Lockdown im Juni
2020 die Frage gestellt: Was kann die Wissenschaft bei Pandemien leisten?Nach eineinhalb Jahren
sind die Verluste an Menschenleben sehr hoch Armut und psychische Belastungen haben sich stark
ausgebreitet. Die Wissenschaft ist gefordert wie selten zuvor. Mit der Entwicklung von
Impfstoffen dem Diskurs über Rechtssicherheit und Freiheitsrechte oder über den Schutz
besonders verletzlicher Gruppen sind die Wissen-schaften und ihre Vertreterinnen und Vertreter
in den Fokus der Öffentlich-keit aber auch näher an die Lebenswelt der Menschen gerückt. Im
Sinne einer europäischen Gelehrtenrepublik konnten die Antworten auf die Preisfrage was die
Wissenschaft bei Pandemien leisten kann in deutscher englischer französischer italienischer
spanischer und russi-scher Sprache eingereicht werden. Umso erfreulicher ist es dass die
Autorinnen und Autoren der rund 120 Einreichungen aus 30 Ländern kamen über Europa hinaus auch
aus Südamerika Afrika und Asien. Die Antworten wurden von einzel-nen Personen eingereicht
aber auch von Gruppen ein wichtiger Hinweis darauf wie auf die Herausforderung einer
Preisfrage durchaus erfolgreich - zwei der drei prämierten Beiträge sind Teamarbeit - reagiert
wird