Die Autobiographie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Lehmann beschreibt die geistige
Entwicklung eines jungen Mannes in der Nachkriegszeit bis 1974. Im Spannungsfeld der so
verschiedenen Gesellschaftssysteme von DDR und Bundesrepublik hat die von Enttäuschung und
Hoffnung Verlust und Gewinn geprägte entbehrungsreiche Zeit zwischen Zerstörung und Neuanfang
ihre Spuren hinterlassen. Auf Kindheit und Jugend in der jungen DDR folgt die Flucht in den
Westen. Nach einer schwierigen Orientierungssuche in der Bundesrepublik der Adenauer-Zeit
gelingt Lehmann die gesellschaftliche Integration. So beginnt seine vielversprechende
akademische Laufbahn in Freiburg im Breisgau. Aus dem wachsenden Interesse für slawische
Literaturen erwächst seine erneute Orientierung gen Osten. Diese gipfelt im für die spätere
Laufbahn als akademischer Vermittler zwischen deutscher und russischer Literatur
bedeutungsvollen Studien- und Forschungsaufenthalt in Moskau und Leningrad.