Unsere wichtigsten und ergiebigsten Fundgruben antiker Gläser sind die Grabstätten welche mehr
als profane Stellen von späteren Plünderungen bewahrt geblieben sind. Die Gläser stellen
zumeist Totenbeigaben dar da die fromme Sitte den Hinterbliebenen vorschrieb den Verstorbenen
auf der Fahrt zur Unterwelt mit Milch Wein und Honig zur Wegzehrung sowie mit solchen
Gegenständen des Hausrates zu versehen an welchen sein Herz zu Lebzeiten besonders hing oder
die seinen Stand und Beruf kennzeichneten. Das Kind begleitete sein Spielzeug die Frau ihr
Schmuck und ihr Toilettengerät den Arzt seine Instrumente den Gelehrten und Beamten
Schreibgerät den Krieger mitunter die Waffen. Nur am Rhein war es bei den Legionären Sitte
sich in der Toga des römischen Bürgers bestatten zu lassen der sie den Vorzug vor
kriegerischem Schmucke gaben. Dazu kamen Öle und wohlriechende Balsame mit welchen namentlich
nach dem Aufhören der Leichenverbrennung in den Sarkophaggräbern großer Luxus getrieben wurde.
Ein Teil der duftenden Flüssigkeiten wurde bereits zum Balsamieren und Übergießen des Leichnams
verwendet der Rest vor Schluß des Sarges in Fläschchen und Kannen dem Toten ins Grab gestellt.
Aber auch schon bei Brandgräbern wurden Parfüms zum Besprengen der Asche reichlich verwendet
und andere in Gefäßen den übrigen Beigaben hinzugefügt. Anton Kisa der Autor dieses
wundervollen Werks erläutert sehr detailliert die Geschichte der Glases im Altertum. Er geht
ausführlich auf die Antike und die alten Völker in den verschiedenen Regionen der Erde ein.
Unter anderem beschreibt er die Glasarbeit in Ägypten und dem alten Orient den antiken
Glasschmuck das Email die Entwicklung der antiken Glasindustrie in Griechenland Rom
Germanien und vielen weiteren Regionen sowie eine umfangreiche Übersicht über die farbigen und
farblosen Gläser die Erfindung der Glaspfeife und verschiedene Gläser. Das vorliegende Buch
ist der zweite Teil Die Verwendung des Glases in der Antike und die gebräuchlichsten
Gläserformen seines dreiteiligen Werkes.