Nicht selten wirkten sich gesellschaftliche und machtpolitische Entwicklungen auf die
Essgewohnheiten der Bevölkerung aus. Städte und Zünfte aber auch ganze Nationen haben immer
wieder Monopolansprüche auf Nahrungsmittel angemeldet um sich finanzielle Vorteile zu
verschaffen. Ähnliches gilt für obrigkeitliche Erlasse die dem einfachen Volk den Genuss von
bestimmten Speisen oder Getränken verwehrten oft mit der fadenscheinigen Begründung die
Gesundheit zu fördern oder die Arbeiterklasse vor Verweichlichung zu schützen. In Wirklichkeit
spielten dabei sehr unterschiedliche Beweggründe eine Rolle. Fast immer ging es um Macht - und
um diese durchzusetzen griff man nicht selten auch zu den Waffen. Dass aber ausgerechnet
solche Verfügungen dazu führten dass die Armen im England des 19. Jahrhunderts sich gerade
noch ein paar Austern leisten konnten gehört zu den vielen Kuriositäten von denen in diesem
Buch die Rede ist.