Recherchieren ist heute zur universellen Metapher für den digitalen Alltag geworden: 'Ich suche
- also bin ich.' In Zeiten des 'Information Overload' ist die Aufgabe allerdings nicht mehr so
sehr jede nur erdenkliche Information zu erlangen. Im Gegenteil drohen selbst die
professionellen Schleusenwärter des Informationsgewerbes also die Journalisten in der
Datenflut zu ertrinken: Wer suchet der findet noch lange nicht. Recherchieren bedeutet darum
heute nur noch so viele Daten zu sammeln wie für eine gute journalistische Geschichte nötig
sind. Das ist der Ansatz der storybasierten Recherchemethode der in diesem Buch vorgestellt
wird. Neben die Informationssuche treten deren sinnvolle Auswahl Eingrenzung und Filterung.
Der richtige Einsatz von Suchmaschinen und datenjournalistische Verfahren spielen dabei eine
ebenso große Rolle wie Recherchen in Social Media und im Deep Web also dem Teil des Internets
der von Suchmaschinen gar nicht erschlossen wird. Strategien der Recherche im Internet haben
heute zwar an Bedeutung erheblich zugenommen für eine gute Story sind aber nach wie vor
althergebrachte Recherchemethoden wichtiger: Von einfachen Telefonbefragungen bis zu verdeckten
Recherchen im Stile Günter Wallraffs von Quellenkunde bis zur Frage nach der Organisation von
Daten und Informationen in Rechercheprotokollen Mindmaps und Masterplänen sind analoge
Verfahren entscheidend für die Kunst der Recherche. Einblicke in die juristischen Möglichkeiten
und Grenzen von Recherchejournalismus und Ausblicke in den Bereich journalistischer Ethik
runden das Buch ab.