Seit über 40 Jahren unter Verschluss erstmals vollständig verfügbar: Die gefälschten
»Hitler-Tagebücher«.Am 25. April 1983 kündigt das Wochenmagazin Stern an im Besitz der
geheimen Tagebücher Adolf Hitlers zu sein. Was dann folgte gilt als der größte Presseskandal
der bundesdeutschen Geschichte: Die Tagebücher entpuppten sich als Fälschung. Jahrelang hatte
der Kunstfälscher Konrad Kujau den Stern-Redakteur Gerd Heidemann mit seinen Nachahmungen
versorgt. Es flossen mehrere Millionen D-Mark über Heidemann an Kujau. Ein Großteil des Geldes
wurde bis heute nicht gefunden. Seither lagern die fingierten Manuskripte in einem Safe in
Hamburg. Eine bereits 2013 angekündigte Übergabe an das Bundesarchiv hat bis heute nicht
stattgefunden. Komplett gelesen hat die gefälschten Tagebücher bis heute fast niemand.Jahrelang
glaubte man dass der Fälscher Konrad Kujau allein handelte. Neue Erkenntnisse legen jedoch
nahe dass er inmitten eines Netzwerks aus Alt- und Neonazis agierte. Ihr Ziel war die
Rehabilitierung Hitlers. Die gefälschten Tagebücher sollten Hitler entlasten ihn gar von der
Verantwortung des Holocaust freisprechen.Durch jahrelange Recherche konnte nun das gesamte
Manuskript rekonstruiert und transkribiert werden. Erstmals werden hier die gefälschten
»Hitler-Tagebücher« als Buch öffentlich zugänglich gemacht und es wird deutlich: Das was der
Stern damals nach und nach der Öffentlichkeit als echtes Tagebuch präsentieren wollte ist in
Wahrheit ein erschütterndes Dokument der Zeitgeschichte.Mit einem Vorwort des Journalisten John
Goetz der maßgeblich an der Rekonstruktion der gefälschten »Tagebücher« beteiligt war sowie
einer Einleitung der Historikerin Heike B. Görtemaker und historisch-politischen Einordnungen
des Politologen Hajo Funke dokumentiert und kontextualisiert diese Ausgabe den groß angelegten
Versuch einer Rehabilitierung Adolf Hitlers.