Die Sekundarstufe II der Förderschule geistige Entwicklung einst »Abschlussstufe« oder
»Werkstufe« heute auch »Berufsschulstufe« oder »Berufspraxisstufe« genannt soll ihre Schüler
nicht nur auf Arbeit und Beruf vorbereiten sondern auf ihr gesamtes Leben als Erwachsene. Beim
Erwachsenwerden zu unterstützen wird so zum Auftrag der Schule der neu zu bestimmen ist.
Leitend dabei ist die Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Persönlichkeit und Ausbildung
sinnstiftender Beziehungen in verschiedenen Bereichen sowohl in der Gemeinschaft mit anderen
Menschen mit Behinderungen als auch innerhalb von Gemeinschaften mit Menschen ohne
Behinderung.Zu diesen Bereichen gehören im Kern Arbeit und Berufsvorbereitung aber auch die
Gestaltung des Alltags und der Freizeit das Wohnen die Haushaltsführung und die Mobilität.
Hierzu werden Konzepte vorgestellt die theoretisch fundiert sind und zugleich mit Erfahrungen
aus der Praxis verbunden werden. Methodische Hinweise sind beigegeben und so weit möglich auf
ihre Effektivität und Evidenz hinterfragt. Leitend ist dabei die Frage wie durch schulische
Bildung und Assistenz ermöglicht werden kann dass Menschen mit geistiger Behinderung ihr Leben
und ihre Arbeitstätigkeit als Erwachsene selbstbestimmt und mittendrin in der Gesellschaft
gestalten können. Ingeborg Gertrud Thümmel Prof. Dr. phil. habil. Diplom-Pädagogin
Sonderschullehrerin für Geistigbehinderte Lernbehinderte und Sprachbehinderte Fachleiterin
und Schulleiterin der größten staatlichen Förderschule geistige Entwicklung in Rheinland-Pfalz
bis 2005. Zurzeit Professorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und Leitende
Regierungsschuldirektorin bei der Schulaufsicht in Koblenz. Schwerpunkt in Forschung und Lehre:
Geschichte der Pädagogik bei geistiger Behinderung Didaktik und Methodik des Unterrichts im
Förderbereich geistige Entwicklung gemeinsamer Unterricht von beeinträchtigten und
nicht-beeinträchtigten Schülern Unterstützte Kommunikation.