Unter den etwa 250 erhaltenen Werken des mallorquinischen Philosophen Raimundus Lullus
(1235-1315) nimmt die im Jahre 1308 verfasste »Ars brevis« eine besondere Stellung ein stellt
sie doch eine von diesem selbst angefertigte Kürzestfassung seines weitaus umfangreicheren
Hauptwerkes - der parallel entstandenen »Ars generalis ultima« - dar. Die »Ars brevis« bietet
damit eine kompakte Darstellung des reifen lullschen Denkens in dessen Mittelpunkt die
kombinatorische Methode steht mit der Lullus in die Geschichte der Philosophie eingehen
sollte. Dies ist die erste Übersetzung ins Deutsche sie basiert auf der kritischen Edition
des Werkes von Alois Madre die für diese Ausgabe vom Herausgeber durchgesehen und auf der
Grundlage der Handschriften an zahlreichen Stellen verbessert wurde. Eine kurze Einleitung
ordnet die Schrift in Lulls Gesamtwerk ein macht mit ihren inhaltlichen und
formal-mathematischen Voraussetzungen vertraut und gibt einen Überblick über ihre
Wirkungsgeschichte.