Musikalisches Üben ist untrennbar verbunden mit der Interpretation eines Stückes und der
Persönlichkeit des Musikers. Aus dieser These ergeben sich drei Fragen die ein
zusammenhängendes Stativ bilden: Wer übt? Was üben wir? Wie üben wir? Dieses Buch liefert eine
Art Feldbeschreibung die hilft die beim Üben wirksamen Zusammenhänge zu erkennen und eine mit
der eigenen Persönlichkeit und dem geübten Musikstück in Einklang stehende Methodik zu
entwickeln. Hierbei handelt es sich um nicht weniger als das Erlernen einer Kunst. Im ersten
Teil begegnen sich fiktive und reale Personen und kreisen im Gespräch das Feld musikalischen
Übens und Interpretierens ein. Sie erarbeiten sich gemeinsam Antworten zu den folgenden Themen
und Fragen:- Motivationen: Mit welchem Ziel üben und interpretieren wir?- Interpretieren: Wie
entsteht aus einem Notentext Musik?- Auslegen: Wie versteht der Spieler einen Notentext?-
Darstellen: Wie überträgt der Spieler ein Musikstück auf das Instrument?- Hören: Wie verstehen
sich Hörer und Spieler?- Üben: Welche Schritte sind zu tun?Der zweite Teil des Buches besteht
aus vier Übetagebüchern in denen methodisch gegensätzliche Wege beschritten werden. Dabei geht
es um- das gezielte Erarbeiten eigenständiger Interpretationen- das Wechselspiel der Einflüsse
von historischen Vortragslehren Aufnahmen Lehrern Kollegen etc. - die technische und mentale
Sicherung des Erarbeitens - Auswendiglernen - Umgang mit Stress Unlust und Frustationen -
systematisches Wiederholen und dabei Neuentdecken bereits früher einstudierter Stücke - das
gleichzeitige Üben mehrerer Stücke Konzertvorbereitung.Im Anhang schildern bedeutende
Musikerpersönlichkeiten ihre Wege des Übens. Juliane Banse (Gesang) Julius Berger (Cello) Ulf
Hoelscher (Violine) Olivier Latry (Orgel) Elisabeth Leonskaja (Klavier) Sabine Meyer
(Klarinette) Christoph Prégardien (Gesang) Grigory Sokolow (Klavier) und das Klavierduo
Stenzl beantworten Fragen zu ihrer Kunst des Übens.