Endlich heimgekehrt aus dem Ersten Weltkrieg findet Michael Fahrenholz seinen Namen neben dem
seiner Brüder auf der Gefallenen-Ehrentafel. Das spiegelt den Zustand seiner Seele wider: durch
den Krieg ist er verstört und zutiefst verbittert. Sein alter trübsinniger Vater kann seine
Rückkehr nicht begreifen und hält ihn für den Geist Michaels.Michael wird Jäger bei der Majorin
eine ebenfalls vom Leid des Krieges gezeichnete Frau der die großen Wälder und das benachbarte
Gut gehören. Diese versucht ihn zurück in ein sesshaftes Leben zu führen. Während dieser
schwierigen Unternehmung entwickelt sich eine ungewöhnliche Bindung zwischen der Majorin und
dem Jäger. Mit einem begreifenden und liebenden aber auch verzichtenden Herzen gelingt es der
Majorin den Heimkehrer aus dem Reich der Toten in ein neues sinnerfülltes Dasein
zurückzuführen. In seinem Roman Die Majorin erläutert Ernst Wiechert mit gewichtiger Symbolik
die Reifungsprozesse zweier vom Krieg unterschiedlich gezeichneten Individuen die gemeinsam
und doch jeder auf eine andere Art und Weise das Leben neu begreifen.