Eine Anhaltende Trauerstörung kann in der Folge des Verlustes einer Bezugsperson auftreten. Sie
ist durch intensive Sehnsucht nach dem Verstorbenen und Trennungsschmerz sowie durch kognitive
emotionale und verhaltensbezogene Symptome gekennzeichnet wie etwa die Unfähigkeit den
Verlust zu akzeptieren sowie Ärger oder Bitterkeit über den Verlust. Der Band beschreibt
anwenderorientiert die Behandlung der Anhaltenden Trauerstörung. Neben einer Übersicht zum
Stand der aktuellen Forschung und zur Diagnostik beinhaltet das Buch zwei Manuale - ein
stationäres Gruppentherapieprogramm und ein ambulantes Einzeltherapiemanual. Beide Manuale
wurden erfolgreich evaluiert und zeigten sich hochwirksam in der Behandlung der Anhaltenden
Trauerstörung. In den neun Sitzungen des Gruppenprogrammes werden verschiedene trauerbezogene
Themen strukturiert bearbeitet. Die Gruppenintervention wird mit Expositionen in sensu in der
Einzeltherapie kombiniert. Zusätzlich können kunsttherapeutische Elemente eingebaut werden. Die
für 25 Sitzungen konzipierte Einzeltherapie kann sehr flexibel an die individuellen Bedürfnisse
des Patienten angepasst werden. Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Vorgehen wird mit
systemischen und gestalttherapeutischen Interventionen ergänzt. In beiden Settingformen geht es
zunächst um den Beziehungsaufbau bzw. die Gruppenkohäsion. Die zweite Phase beschäftigt sich
mit der Bearbeitung von Schuldgefühlen mit der Anpassung an die veränderten Lebensbedingungen
mit der Funktion der Trauer und mit der bei vielen Betroffenen vorhandenen
Vermeidungssymptomatik. In der letzten Phase stehen dann die veränderte Beziehung zum
Verstorbenen und eine Neuorientierung im Vordergrund. Die Arbeitsblätter zur Durchführung der
Therapie sind auf der beiliegenden CD-ROM enthalten. Die Autorengruppe des Buches erhielt im
Oktober 2016 für ihre Arbeit den Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziale
Psychiatrie (DGSP).