Stefan Zweig der selbst vor den Nazis nach Südamerika floh schildert in der Schachnovelle auf
eindringliche Weise die subtilen Foltermethoden der Nazidiktatur und die psychischen Folgen für
die Opfer. Sie ist sein letztes abgeschlossenes Werk vor seinem Selbstmord 1942 in Brasilien.
Im Zentrum der Handlung steht die Konfrontation der psychischen Abgründe die ein ehemaliger
Gefangener der Gestapo in sich trägt mit der oberflächlichen Lebenswelt wohlhabender
Reisender. Das Schachspiel spielt anfangs nur die Rolle einer bloßen Unterhaltung bzw. eines
einträglichen Sports und erhält erst durch die Figur des Gefangenen Dr. B. der sich während
seiner Haftzeit intensiv mit Schach beschäftigt hat seine tiefere Bedeutung.