Ökonomie und Kirche - das ist kein Widerspruch. Klöster häuften früher durch geschicktes
Handeln ein gewaltiges Vermögen an. Heute finden religiöse Werte durch den
Corporate-Governance-Kodex Eingang in die Geschäftswelt und christliche Parteien prägen die
Wirtschaftspolitik. Auf das Spannungsfeld zwischen Staat Wirtschaft und Gesellschaft gehen
Päpste durch Sozialenzykliken seit dem 19. Jahrhundert ein: Leo XIII. forderte 1891
Lohngerechtigkeit sowie Arbeitnehmerrechte und gab damit der Sozialpolitik in Europa Aufwind.
Weitere Sozialenzykliken folgten wenn das freie Spiel der Marktkräfte zu sozialen Problemen
führte. 2009 verwies Benedikt XVI. nach der Finanzkrise darauf dass Globalisierung von einer
Kultur der Liebe beseelt sein müsse. Damit brachte er die Globalisierung mit
Verteilungsgerechtigkeit und Gemeinwohl in Zusammenhang. Auf die Sozialenzykliken der Päpste
gehen die Autoren im Detail ein: Sie beleuchten den geschichtlichen Kontext ebenso wie deren
Auswirkungen aufWirtschaft und Politik. So skizzieren sie einen dritten Weg der Päpste - ein
alternatives Wirtschaftskonzept zwischen Kapitalismus und Kommunismus.