Der apokalyptische Mythos der aus der jüdischen Literaturtradition des Zweiten Tempels
entstand ist ausschlaggebend um den Übergang von der Antike zum Mittelalter und die
Entstehung der kulturellen Identität Westeuropas zu verstehen. Das Ende wurde zum Objekt einer
mannigfaltigen Literatur die in vielen mittelalterlichen Sprachtraditionen gediehen ist. Das
Thema gab Anstoß auch zu einem außergewöhnlichen Repertoire an prachtvollen visuellen
Dokumenten.Die hier gesammelten Beiträge wurden an einer internationalen Tagung der Mailänder
Forschungsgruppe 'IF-Immaginare la fine' präsentiert. Sie zeigen wie dicht das Netz ist das
die altchristlich-mediterrane Tradition mit der mittellateinischen und germanischen Kultur
verbindet. So ein weitverbreitetes transversales und kulturübergreifendes Thema konnte nur
dank der Mitarbeit von Expertinnen und Experten verschiedener Bereiche entwickelt werden:
Neutestamentler Mittellatinisten Altgermanisten und Ikonographer. Ziel dieser Untersuchungen
ist es eine kulturelle Dynamik besser zu umreißen die von der Antike an das europäische
Mittelalter zu definieren vermochte: Trotz seiner Vielgestaltigkeit erlebte es mit
Erschütterung dieselben Visionen des Jenseits und der Apokalypse.