Demagogie manifestiert sich als durchgängiges Phänomen der Menschheitsgeschichte. Bevor sie
gefährlich wurde und Gesellschaften in Diktaturen kippte war sie politische Rhetorik.
Demagogen der Antike beschritten den Weg der Radikalisierung des Wortes: zunächst führten sie
das Volk rhetorisch. Allmählich jedoch ergriffen sie die Masse vereinnahmten verführten und
beherrschten diese. Große Teile der Gesellschaft und mit diesen das Oppositionelle wurden und
werden entkräftet und zerstört bestehende demokratische Strukturen ausgehöhlt und untergraben.
Wo verlaufen heute die Grenzen zwischen Rhetorik Hassrede und Verhetzung? An welchen Punkten
verwandeln sich zügellose Populisten in skrupellose Demagogen? Und weshalb hat das sprachlich
Radikalböse gerade in Zeiten der Krise Hochkonjunktur? Mit beeindruckender Klarheit analysiert
der Philosoph Paul Sailer-Wlasits in seinem sozialphilosophischen Brevier die Ahnenreihe
politischer Demagogen. Von der griechischen und römischen Antike bis hin zur sprachlichen
Überlastung gesellschaftlicher Strukturen des 21. Jahrhunderts. Gegenwärtige verbale
Deformationen sind jener politische Boden auf dem morgen illiberale Kräfte den inneren
Zusammenhalt von Demokratien beschädigen können. Auf eindringliche Weise erklärt Paul
Sailer-Wlasits wie politsprachliche Illusionen zum negativen Faszinosum werden und letztlich
im Verderben enden können. Er bietet Antworten auf die Frage wie der Demagogie in ihrem
Anfangsstadium effektiv und energisch begegnet werden sollte um autoritäre und totalitäre
Diskurse rechtzeitig einzudämmen.