Angesichts neuester wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen hat die Wahrnehmung
des Körpers in den letzten Jahrzehnten grundlegende Wandlungen erfahren. Man denke
beispielsweise an differenzielle Semantiken der Geschlechtlichkeit bestimmter Körper Teile an
das immer kleinteiligere Wissen um die Innenwelten lebendiger Organismen oder an die
Verschränkung biologischer Systeme mit ¿künstlichen¿ Elementen wie Mikroplastik oder
Psychopharmaka. Dieser Band versammelt deutsche französische und englische Beiträge junger
Wissenschaftler:innen die sich in dieses Feld der (Neu-)Verhandlung von Körpern und
Körperlichkeit einschreiben. In interdisziplinärer Perspektive richten sie den Blick auf das
Kleine - also auf jenes welches den Körper als Ganzheit aus dem Fokus rückt und Körperlichkeit
entlang einzelner Teile beleuchtet. Die Texte adressieren den Körper in Literatur Kunst und
Film nicht als geschlossene ganze und ¿große¿ Form sondern thematisieren ihn entlang des
Kleinen Partiellen Peripheren sowie An- und Abhängigen. Die Mikroebene dient den Autor:innen
als konzeptueller Vektor um Körperlichkeit und Verkörperung entlang von Relationalität
Minorität Hybridität und Öffnung zu denken - und damit Raum zu schaffen für eine Politik des
Körpers jenseits von Idealen der Autonomie und Abgeschlossenheit.