Lange vor Schuleintritt beschäftigen sich Kinder mit mathematischen Inhalten auf kreative Art
und Weise. Sie beobachten ihre Umwelt interpretieren Vorgänge und antizipieren mögliche
Verhaltensweisen der Menschen um so ihre Welt strukturieren zu können. Doch welche Prozesse in
der frühen Kindheit sind mathematisch kreativ und wie können wir diese ermöglichen? In der
vorliegenden Studie wird diesen Fragen unter einer mathematikdidaktischen und
psychoanalytischen Perspektive nachgegangen.Zur Beschreibung mathematisch kreativer Prozesse im
Kindergartenalter wird ein empirisch gegründetes Modell hergeleitet mit welchem die kollektive
Hervorbringung mathematisch kreativer Prozesse in verschiedenen Kooperationsformen
rekonstruiert werden kann. In diesem Modell werden mathematisch kreative Prozesse als neue
Rahmung der Interaktion bei welcher die Kinder verschiedene (mathematische) Konzepte
kombinieren identifiziert. Ergänzend wird der Einfluss des Bindungstyps der Kinder für deren
mathematisch kreative Entwicklung untersucht und anschließend werden kreative
Entwicklungsprozesse von Kindern nachgezeichnet.