Angeregt durch ihr Studium der Anthropologie begibt sich Ursula Walter-Okine auf eine
Forschungsreise. Im Archiv der Norddeutschen Missionsgesellschaft in Bremen findet sie Briefe
und Berichte ihres Großvaters Ernst Paul Walter der von 1912 bis 1914 in der damaligen
deutschen Kolonie Togo als Missionar und Lehrer tätig war. Im Bewusstsein um die etwa hundert
Jahre zurück liegende wandernde Gedächtnislücke befragt die Autorin Angehörige von Zeitzeugen
in Süddeutschland und an der westafrikanischen Küste. Sie entwirft ein vielschichtiges Bild
ein Erinnerungsmosaik gespeist aus Überlegungen historischen Fotos Berichten und Interviews.
Sie bettet ihre Ergebnisse in Theorien zu kollektivem historischem individuellem und
transkulturellem Gedächtnis ein. Mit dieser Studie bietet sie Lesenden einen persönlichen
Einblick und Zugang zur Aufarbeitung deutscher Kolonial-Missionsgeschichte.