Das Buch John Rabe und seine Rezeption in China schildert die chinesische Rezeption eines
Deutschen der in China zur Zeit des Nanjinger Massakers als Siemens Mitarbeiter in Nanjing
tätig war. Es behandelt die Widersprüche in Rabes Person der einerseits von den Chinesen als
der Lebende Buddha bezeichnet wird andererseits ein Vertreter der menschenverachtendenden
Nationalsozialistischen Ideologie gewesen ist. Das Buch beginnt einleitend mit der persönlichen
Stellungnahme der Verfasserin und ihren Beweggründen diese Abhandlung über John Rabe zu
verfassen. Im ersten Kapitel werden die literarischen Quellen die als Grundlage für dieses
Buch dienten vorgestellt. Der Großteil dieser Quellen stammt aus chinesischen Büchern
Zeitschriften sowie aus Interviews mit Überlebenden des Großen Nanjinger Massakers. Das zweite
Kapitel behandelt den geschichtlichen Hintergrund der japanischen Invasion in China vom 19.
Jahrhundert bis zum Nanjinger Massaker in den Jahren 1937 und 1938. Zitate aus Interviews der
Verfasserin mit den Überlebenden des Massakers werden hier zur Erläuterung des Vorgehens der
Japaner bei der Eroberung von Nanjing angeführt. Anschließend wird im dritten Kapitel Rabes
Biographie bis zu seinem Aufenthalt in Nanjing geschildert. Das fünfte Kapitel stellt Rabes
Beitrag zur Gründung und Führung der Sicherheitszone in Nanjing aus chinesischer Sicht dar.
Hier wird über die Gründung und Funktion der Sicherheitszone berichtet sowie die Frage warum
ausgerechnet ein Mitglied der NSDAP zum Vorsitzenden der Sicherheitszone gewählt wurde
beantwortet. Zusätzlich wird aus Rabes Korrespondenz mit japanischen und deutschen Stellen
zitiert und seine materielle Hilfe sowie sein persönlicher Beitrag geschildert. Anschließend
wird Rabes Tagebuch in dem Rabe seine Erlebnisse kurz vor während und nach dem Massaker
dokumentierte durchleuchtet. U.a. werden die Fragen warum das Tagebuch erst 1996
veröffentlicht wurde u. dies in China und nicht in Deutschland geschah diskutiert. Eine
Analyse von Rabes Buch aus der Sicht chinesischer Intellektueller und der heutigen chinesischen
Führung erklärt die Bedeutung dieses Dokuments für die Chinesen. Von einem unparteiischen
ausländischen Beobachter geschrieben liefert Rabes Tagebuch ein authentisches Zeugnis der
Greueltaten der Japaner in Nanjing und stellt somit für die Chinesen einen wichtigen Beweis für
die Existenz des Nanjinger Massers dar der vor allem durch die Tatsache an Bedeutung gewinnt
dass die japanische Regierung die Ereignisse bis heute leugnet. Nachfolgend werden verschiedene
Angaben in Rabes Buch die von chinesischer Seite kritisiert wurden näher untersucht. Ein
Vergleich der chinesischen und der japanischen Übersetzung von Rabes Tagebuch beendet dieses
Kapitel. Das nächste Kapitel befasst sich mit Rabes Mitgliedschaft in der NSDAP mit seiner
fragwürdigen Wahrnehmung der Ideologie des Nationalsozialismus und seinen Illusionen im Bezug
auf die Person Adolf Hitlers. Hier werden auch chinesische Stimmen zu Rabes Wissen über die
Greueltaten der Nazis in Europa sowie damalige chinesische bzw. in China verbreitete
Medienberichte über Deutschland und das Wesen des Nationalsozialismus gegenüber gestellt. Im
Anschluß wird über Rabes Leben nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1938 und seine
Konfrontation mit der Gestapo berichtet. Es folgen Stellungnahmen Überlebender des Massakers
sowie verschiedener chinesischer Schriftsteller zu Rabes Person sowie ein Vergleich John Rabes
mit Oskar Schindler. Am Ende des Buches erscheint eine Zusammenfassung und ein Schlusswort das
unter anderem erklärt warum die Verfasserin es für wichtig hält Rabes Geschichte zu
veröffentlichen. Allen Ausführungen dieses Buches liegt die Sichtweise chinesischer
Intellektueller und Überlebenden des Massakers zugrunde die wenn erforderlich von Seiten der
Verfasserin kommentiert oder ergänzt wurden.