Ein großes Romandebüt das von einem Leben in der Mitte Europas erzählt mit kraftvoller Poesie
Geschichten die uns im Innersten betreffen.Maja Haderlap gelingt etwas das man gemeinhin
heutzutage für gar nicht mehr möglich hält: Sie erzählt die Geschichte eines Mädchens einer
Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes. Erinnert wird eine Kindheit in den Kärntner
Bergen. Überaus sinnlich beschwört die Autorin die Gerüche des Sommers herauf die Kochkünste
der Großmutter die Streitigkeiten der Eltern und die Eigenarten der Nachbarn. Erzählt wird von
dem täglichen Versuch eines heranwachsenden Mädchens ihre Familie und die Menschen in ihrer
Umgebung zu verstehen. Zwar ist der Krieg vorbei aber in den Köpfen der slowenischen
Minderheit zu der die Familie gehört ist er noch allgegenwärtig. In den Wald zu gehen hieß
eben »nicht nur Bäume zu fällen zu jagen oder Pilze zu sammeln«. Es hieß sich zu verstecken
zu flüchten sich den Partisanen anzuschließen und Widerstand zu leisten. Wem die Flucht nicht
gelang dem drohten Verhaftung Tod Konzentrationslager. Die Erinnerungen daran gehören für
die Menschen so selbstverständlich zum Leben wie Gott. Erst nach und nach lernt das Mädchen
die Bruchstücke und Überreste der Vergangenheit in einen Zusammenhang zu bringen und aus der
Selbstverständlichkeit zu reißen - und schließlich als (kritische) junge Frau eine Sprache
dafür zu finden. Eindringlich poetisch mit einer bezaubernden Unmittelbarkeit.Ein Auszug aus
dem Roman wurde 2011 in Klagenfurt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.Ausgezeichnet
mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag 2011Ausgezeichnet mit dem
Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2011Ausgezeichnet mit dem Rauriser Literaturpreis
2012Ausgezeichnet mit dem Vinzenz-Rizzi-Preis1147Video o-töne Maja Haderlap »Maja Haderlap hat
eine gewaltige Geschichte geschrieben... Die Großmutter wie noch keine der arme bittere Vater
wie noch keiner die Toten wie noch nie ein Kind wie noch keines.« (Peter Handke)