»Das größte Abenteuer ist die Sprache« - das klingt gut findet Matthias Politycki aber
eigentlich hält er diesen Satz für eine Armutserklärung notorischer Stubenhocker.Das heißt
natürlich nicht dass ein Schriftsteller Sprache weniger wichtig nehmen darf Politycki bekennt
»in Sprache vernarrt zu sein wie eh und je« aber dennoch: die wirklichen Abenteuer sind die
Erfahrungen in der Welt und die schlagen sich auch nieder in einer »wahrhaftigeren« Sprache.
Ironisch blickt Politycki auch auf die eigenen Schreibanfänge vor Jahrzehnten zurück auf die
bemühte Artistik jener Werke die ihm erst nach einem Prozess längeren Erfahrungssammelns als
solche erkennbar wurde. Vier Punkte benennt er die für sein Schreiben konstitutiv sind zwei
inhaltliche zwei formale: Relevanz Authentizität Tempo und Reduktion. Und wie Politycki dann
den Marathonlauf zur Metapher des Erzählens erhebt das ist überraschend verblüffend
einleuchtend. Größtmögliches Tempo keine Mätzchen Konzentration aufs Notwendige mit Blick
aufs Ergebnis.