Der Aufstand gegen das Osmanische Reich und die Geburt der griechischen Nation - erzählt als
Tragikomödie. Der Griechische Unabhängigkeitskrieg (1821-29): eine Rebellion bei der nichts so
war wie es schien. Er zog tausende Philhellenen aus allen Teilen Europas an: Schwärmer Narren
Hochstapler Gauner Idealisten - unter ihnen der Dichter Lord Byron. Vor Ort zerschellten ihre
Illusionen an der griechischen Realität: Der »Freiheitskampf« wurde von Banditenbanden
Warlords und Großgrundbesitzern geführt die muslimische und jüdische Bevölkerung wurde in den
ersten Kriegsmonaten ermordet oder vertrieben die Osmanen verwalteten lediglich ihr
erodierendes Reich und die britischen Kreditgeber agierten als eigennützige Spekulanten.
Richard Schuberth erzählt die Geschichte des Krieges in scharfer Abkehr von nationalen
Deutungen - als epische Tragikomödie die vor allem zu unvorstellbarem Leid der Bevölkerung
führte. Seine Studie zeigt die verschiedenen Facetten des Krieges und seiner Protagonisten auf
und deutet den Konflikt als »Nabelbruch der Moderne« in dessen Verlauf viele Topoi und
Ideologien unserer Zeit ihren Auftritt hatten: Seien es Medienpropaganda Orientalismus oder
Nationalismus.