In der heutigen Zeit sind immer mehr Unternehmen dem ständigen Wandel innerhalb der
Gesellschaft und der Märkte ausgesetzt. Die zunehmende Erlebnisorientierung der Verbraucher
sowie deren ständige Einstellungs- Erwartungs- und Bedürfnisänderung die objektive
Angleichung von Waren und Dienstleistungen der Effizienzverlust klassischer
Kommunikationsinstrumente sowie die permanent steigende Informationsüberflutung zwingen
Unternehmen zur Überarbeitung ihrer Unternehmenskommunikation. Reine Informationsvermittlung
von Unternehmensbotschaften sowie Produkten reicht nicht mehr aus. Es müssen psychologische
Zusatznutzen geschaffen werden um Verbraucher emotional an das Unternehmen bzw. an das Produkt
zu binden. Im Rahmen der Unternehmenskommunikation sind jedoch neben den Verbrauchern auch die
Mitarbeiter Führungskräfte Händler Franchaisenehmer Außendienstmitarbeiter sowie Aktionäre
- die Kapitalgeber einer Aktiengesellschaft - im Fokus der Bemühungen. Unternehmen schätzen den
Einsatz von Eventmarketing und im speziellen von Corporate Events wegen des geringen
Streuverlustes und der direkten Ansprache definierter Zielgruppen. Bei diesen kann durch
intensive erlebnisorientierte Kommunikation ein hohes Maß an Involvement erreicht werden und
die Botschaften Visionen und Ziele der Unternehmen im Gedächtnis langfristig verankert werden.
Vor einigen Jahren noch war der Begriff Event zweifellos ein Modebegriff. Mittlerweile hat das
Eventmarketing Einzug in die Kommunikationspolitik der Unternehmen genommen. Hauptversammlungen
die im vorliegenden Buch als Beispiel für ein Corporate Event aus der Praxis dienen sollen
können sich in Deutschland jedoch noch nicht mit dem Erlebnischarakter schmücken. Während
US-amerikanische Unternehmen aus ihren Hauptversammlungen regelrechte Spektakel machen die
schon fast eine Kombination zwischen Betriebsausflug Familienfeier und Kabarettveranstaltung
darstellen und zuweilen auch schon einmal in einem Fußball-Stadion stattfinden herrscht in
Deutschland der reine nüchternde Informationscharakter. Keine Spur von Show-Effekt. Dies könnte
daran liegen dass die Unternehmen ihre Glaubwürdigkeit als gefährdet sehen und Aktionäre nicht
mehr eindeutig zuordnen könnten welchen Zwecken ihre Kapitaleinlage dient. Fakt ist dass
Hauptversammlungen in Deutschland in Bezug auf einen Show-Charakter unterentwickelt sind und
enormer Nachholbedarf besteht.