Das Thema Personalentwicklung ist in der Wirtschaft schon lange Zeit ein Begriff wenngleich
sie bei Weitem noch nicht überall praktiziert wird. Die Anzahl der Publikationen und Konzepte
macht deutlich dass Personalentwicklung in ganz unterschiedlicher Weise stattfinden kann. Im
Mittelpunkt steht die Idee Mitarbeiter zu fördern und zu fordern um damit die Entwicklung der
Organisation sowie die Erfüllung ihrer Ziele sicherzustellen. In der vorliegenden Untersuchung
weicht der Fokus von der Wirtschaft ab und richtet sich auf eine Organisation die erst ganz am
Anfang von Personalentwicklung steht: Die Universität. Hierbei handelt es sich um eine
traditionsreiche Institution die einen wichtigen Ort des Lernens und der Veränderungen
repräsentiert. Sie ist gewissermaßen Vorbild. Doch ist eine Organisation des Lernens
automatisch auch eine lernende Organisation die bereit ist sich selbst zu reflektieren und zu
verändern? Hinzu kommt die besondere Zielgruppe auf die sich universitäre Personalentwicklung
bezieht: Das wissenschaftliche Personal - Symbolfiguren für Wissen und fachliches Engagement.
Doch wie steht es um die Führungs- und Methodenkompetenz der Lehrenden? Inwieweit überprüfen
sie ihre eigene Entwicklung? Diesen Fragen wird kritisch nachgegangen die im Laufe der
Untersuchung zu wiederum neuen Fragen und Aspekten führen: Wie definiert man
Personalentwicklung an Universitäten wenn deren Reputation doch vor allem dadurch wächst die
besten Mitarbeiter an andere Universitäten abzugeben? Wer ist verantwortlich für
Personalentwicklung und wer lässt sich auf die Anforderungen ein? Zur Beantwortung dieser
Fragen wurde die Einschätzung von Praktikern herangezogen die alle in unterschiedlicher Weise
mit Personalthemen an Universitäten betraut sind. Die Expertenin terviews ermöglichten aktuelle
Einblicke in den Umgang mit Personalentwicklung an Universitäten. Dabei werden die
Besonderheiten der Institution und ihrer eigenen Systematik deutlich. Die vorliegende
Untersuchung beschäftigt sich mit einem Thema das an deutschen Universitäten noch ganz am
Anfang steht. Es wird deutlich dass der gemeinsame Fortschritt in dieser Sache oftmals bereits
am fehlenden einheitlichen Begriffsverständnis scheitert. Vor diesem Hintergrund versucht die
Autorin das schwer überschaubare Feld abzustecken indem sie eine ausführliche Definition von
Personalentwicklung an Universitäten in den Raum stellt. Diese wird im Verlauf der Studie
anhand von Thesen erarbeitet. Zusammengefasst geht es hierbei nicht um ein vollständiges und
abschließendes Konzept zur universitären Personalentwicklung. Vielmehr soll die Untersuchung
dazu anregen noch mehr über dieses Thema zu diskutieren und die Umsetzung als
gemeinschaftliche Aufgabe der Universitäten zu begreifen.