Sie zerreißen Tiere mit bloßen Händen lassen Milch mit einem Schlag aus einem unbelebten
Felsen fließen und säugen wilde Tiere. Ganze Landstriche sollen sie in Angst und Schrecken
versetzt haben - Die Mänaden - Die heiligen Anhängerinnen des Dionysos. So beschreibt es
jedenfalls der antike Autor Euripides. Klingt wie ein Märchen aber über Hunderte von Jahren
waren diese heiligen Frauen keine Fiktion sondern real. Die Autorin geht diesem Mythos auf den
Grund und versucht Beweise für die wahren Mänaden zu finden. In einer weitgespannten Sammlung
von Inschriften und Texten antiker Autoren findet sie Hinweise auf die geheimen Rituale
welche die Frauen zu Ehren des Dionysos ausführten. Entgegen der damals herrschenden Ordnung
machten sich überall in Griechenland Frauen auf den Weg in die Berge um sich dort von ihrem
Gott Dionysos in Besitz nehmen zu lassen. Dabei brachen die Frauen alle damaligen
Konventionen und setzten sich großer Gefahren aus. Über Tage zelebrierten die Frauen ihre
ekstatischen Rituale auf den Bergen. Sie huldigten dem wohl ungreifbarsten aller griechischen
Götter. Dionysos stand sowohl für den Leidlindernden Wein als auch für den Wahnsinn der einen
weder Freund noch Feind erkennen lässt. Dieser Studie gelingt es viele einzelne Fragmente die
auf einen weiblichen dionysischen Kult hinweisen zusammenzufügen und damit auch einen
Überblick über die Quellenlage zu geben. Von der menschlichen Fruchtbarkeit bis ins Totenreich
ziehen sich die roten Fäden. Die dionysische Welt ist nicht wie oft angenommen wurde eine
primär weibliche Welt. Sie bezieht alle Bereiche des menschlichen Lebens mit ein deshalb ist
sie nicht wie Apollons Welt nur von Licht geprägt sondern auch von Schatten. Nur ein Aspekt
des Kultes um den Gott ist weiblich dafür aber einer der wichtigsten - der Mänadismus. Diese
Studie ist sowohl für den Althistoriker als auch für den interessierten Laien ein spannendes
Abenteuer.