Kamera-Ethnographie ist ein filmischer Ansatz zur Gestaltung der Wahrnehmungs- und
Wissensprozesse beim ethnographischen Forschen. Dabei wird im Unterschied zur Logik der
Aufzeichnung angenommen dass Forschungsgegenstände zunächst noch gar nicht sichtbar sind.
Kameraführung Schnitt und Montage tragen als experimentelle Praktiken zur Beobachtbarkeit und
Sichtbarkeit epistemischer Dinge bei. Bina Elisabeth Mohns repräsentationskritische
Programmschrift zeigt wie die Methode der Kamera-Ethnographie auch nonverbale Praktiken in
ihren Choreographien und bildhaften Figuren in den Blick rückt. Eine situierte Methodologie und
reflexive Pragmatik leiten zum positionierten Hinschauen und Sehenlernen an und binden selbst
das Publikum in eine forschende Rezeption ein.