Das politische Interesse in Deutschland am Islam hat seinen Ursprung im Ersten Weltkrieg als
das Kaiserreich zusammen mit dem Osmanischen Reich die Revolutionierung der islamischen Welt
gegen die Entente-Mächte anstrebte. Eine zentrale Organisation im Feld der Dschihadisierung und
der Kriegspropaganda war die 1914 gegründete Nachrichtenstelle für den Orient. Mit der
Neukontextualisierung dieser Einrichtung unter Einbeziehung der Vorkriegs- und
Kolonialgeschichte sowie der Agency einzelner Akteure gelingt es Samuel Krug die Geschichte
der Nachrichtenstelle für den Orient aus dem bisherigen Narrativ des Scheiterns als Kriegs- und
Propagandainstrument zu befreien und eine spannende Geschichte globaler Netzwerke und Diskurse
aufzudecken.