Brasilien gehörte in der Nachkriegszeit zu den aufstrebenden Ländern mit denen die junge
Bundesrepublik kulturpolitische Verbindungen etablierte. Anhand der vielfältigen
Modernitätsbestrebungen in Brasilien und Deutschland analysiert und vergleicht Susanne Neubauer
die Verflechtungen zwischen Museumspolitiken (Re-)Demokratisierungsbestrebungen und dem
disziplinübergreifenden Diskurs um das Menschenbild nach der Zäsur des Zweiten Weltkriegs. Aus
außereuropäischer Perspektive wirft sie einen Blick auf die Wertungen des Menschen in den
kulturellen Umwelten und beleuchtet damit Mechanismen der Entwicklung westlicher
Kanonisierungen der modernen Kunst.