Vertrauenskrisen haben Konjunktur: Ob Politik Wissenschaft oder Journalismus - kein
gesellschaftliches Teilsystem bleibt von öffentlichen Misstrauensbekundungen verschont. Doch
was genau meint der schillernde Begriff »Systemvertrauen« und welche Konsequenzen hat ein
Mangel desselben? Malte G. Schmidt folgt diesen Fragen aus einer gesellschaftstheoretischen
Perspektive. Er zeigt die sozialintegrative Bedeutung des Journalismus auf und prüft inwieweit
dieser seine Rolle als Vertrauensvermittler im neoliberalen Kapitalismus erfüllen kann. Ein
ökonomisierter Journalismus - so seine These - bedingt gesellschaftliche Integrationsstörungen
die dann in Form von Autoritarismus auf ihn zurückfallen.