Nossen an der Freiberger Mulde gelegen ist unter den Eisenbahnfreunden kein unbekannter Ort.
Durch die Kleinstadt verläuft die Bahnlinie Dresden - Döbeln - Leipzig und es zweigen dort noch
die Strecken nach Freiberg sowie nach Riesa ab. Bis 1972 gab es zudem eine
750-mm-Schmalspurbahn die von Nossen über Mohorn und Wilsdruff nach Freital-Potschappel
führte. Die Hauptaufgabe des 1923 gebildeten Bahnbetriebswerkes Nossen lag in der Bespannung
von Reise- und Güterzügen auf den von Nossen ausgehenden Strecken. Entsprechend vielseitig
waren die hier beheimateten Baureihen schon zu Dampflokzeiten. In den Bestandslisten finden
sich u.a. Vertreterinnen der Baureihen 23.10 38.2-3 38.10-40 50 52 55.16-22 57.10-40
58.4 58.10-21 75.5 86 und 91.3-18. Ab 1976 wurde die Dampftraktion in Nossen zunehmend durch
Diesellokomotiven der Baureihen 106 110 und 112 abgelöst. Bis 1946 unterstanden dem Bw Nossen
die Schmalspur-Lokbahnhöfe Frauenstein Klingenberg-Colmnitz Lommatzsch Mohorn
Meißen-Jaspisstraße Freital-Potschappel Hainsberg Radeburg und Wilsdruff. Zum 1. November
1967 wurde das bis zu diesem Zeitpunkt eigenständige Schmalspur-Bw Mügeln dem Bw Nossen
angegliedert und zum 1. Oktober 1972 übernahm Nossen vom Bw Wilsdruff die komplette
Betriebsführung auf den Schmalspurstrecken Freital-Hainsberg - Kurort Kipsdorf und Radebeul-Ost
- Radeburg. Entsprechend beheimatete das Bw Nossen offiziell auch die
Schmalspurdampflokomotiven der Baureihen 99.51-60 99.64-71 99.73-76 und 99.77-79. Das Buch
informiert umfassend über die interessante wie abwechslungsreiche Historie des Nossener
Bahnbetriebswerkes und beschreibt ausgiebig die Einsatzgeschichte der dort vorhandenen
Lokomotivbaureihen.