Die Encyclopédie ou dictionnaire raisonné des sciences des arts et des métiers konzipiert von
Denis Diderot und Jean le Rond d'Alembert ist das Synonym für die europäische Aufklärung
geworden: von den sterilen und langweiligen Lexika unserer Zeit deren Inhalt immer schneller
veraltet unterscheidet sich die Encyclopédie radikal: Ihren Autoren ging es nicht nur darum
ein Kompendium des damaligen Wissens zu erstellen ihr Ziel war es die Welt neu zu denken. Das
macht die Lektüre auch heute noch wo uns der Gedanke die Menschheit könne durch Wissen
glücklicher werden immer kühner erscheint zum Vergnügen. Die gesamte Enzyklopädie bestand aus
17 Text- (71.818 Artikeln) und 11 Tafelbänden (2885 Kupferstiche) und wurde von einer Vielzahl
von Autoren geschrieben. Die nun erscheinende Ausgabe Diderots Enzyklopädie wird die
wichtigsten Artikel Diderots enthalten der mit mehreren tausend Einträgen einen Löwenanteil
der Arbeit übernahm. Neben seinen brillanten polemischen Beiträgen kommen auch die berühmten
Mitstreiter wie Rousseau Voltaire und Montesquieu zu Wort. Auch die ketzerischen Kassiber
werden nicht fehlen die immer wieder die Zensur auf den Plan riefen. Das Hauptkriterium der
Auswahl ist jedoch die Überlegung was uns aus diesem riesigen Steinbruch des Lebens heute noch
interessieren kann: Welche der 72ooo Artikel gehören zum geistigen Handgepäck für das dritte
Jahrtausend? Die Antwort auf diese Frage versuchen Annette Selg und Rainer Wieland mit ihrer
Auswahl zu geben. Neu und spektakulär an dieser Ausgabe ist die Beigabe von Kupferstichen aus
den Tafelbänden. Diese werden nicht den einzelnen Artikeln zugeordnet sondern als
eigenständige Themenstrecken (je zwischen 12-24 Seiten) - Natur Tiere Landschaft Handwerk -
zusammengestellt und bieten einen Überblick über Thematiken die in der Textauswahl nicht
berücksichtigt werden: Gemeinsam vermitteln Text und Stiche noch heute gültiges Wissen und
ergänzen sich auf diese Art vortrefflich.