Die Arbeit untersucht die unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen
Zentralbank während der Eurokrise hinsichtlich der durch die EZB gewählten Handlungsformen.
Dies geschieht unter den Vorzeichen der besonderen Wirkungsweise der Geldpolitik und der
Besonderheiten der administrativen Organisation des Europäischen Systems der Zentralbanken.
Analytisch wird die Lehre vom Europäischen Verwaltungsverbund sowie der
Verwaltungsrechtswissenschaft als Steuerungswissenschaft in Anspruch genommen. Ziel der Arbeit
ist es zu klären inwiefern diese Handlungen einer Rechtskontrolle durch den EuGH oder andere
europäische Gerichte zugänglich sind. Hierzu wird die Dogmatik der verschiedenen Klagearten und
des Zusammenspiels mitgliedstaatlicher und europäischer Gerichte in den Blick genommen. Neue
Rechtsprechung während der Eurokrise wird daraufhin untersucht ob einerseits die vorhandenen
Kontrollressourcen genutzt oder andererseits neue Kontrollmöglichkeiten geschaffen wurden. Die
Ergebnisse werden im Kontext der sich verändernden Rolle der EZB in der Währungsunion auf ihre
Bedeutung für die Zukunft behandelt.