Mit Lächeln und leiser Wehmut verbindet der Autor in seinem neuen Buch auf literarische Weise
vergessene jüdische Geschichten und weniger geläufige jüdische Witze und Anekdoten so wie er
sie schon als Kind von seinem Vater gehört hat mit Erinnerungen an seine Kindheit und an den
Vater. Behutsam und liebevoll spürt er dabei vor seinem eigenen jüdischen Hintergrund dem
verklungenen Ton nach wie er seiner Meinung nach zu den Geschichten gehört und erzählt dabei
geistreich und auf vergnügliche Art wie viele Aussprüche und Pointen als geflügelte Worte in
die Familiensprache eingingen. Ob es die Anekdoten über die legendäre Frau Pollak mit ihren
unfreiwillig komischen Bonmots und die in epischer Breite ausgeschmückten Geschichten über
Rabbis und Wunderrabbis im ostjüdischen Schtetl sind oder die Pointen von Schadchen und
Schlemihlen von Schnorrern und Millionären Miguel Herz-Kestranek versteht es Verschüttetes
und Vergessenes humorvoll auferstehen zu lassen und damit in die Gegenwart zurück zu holen was
unser aller mitteleuropäisches Erbe ist.Kein Witzbuch der gewohnten Art ist es vielmehr eine
sehr persönlich geschriebene Elegie auf versunkene Welten auf ausgerottete Lebensformen und
auf eine Zeit als Lemberg noch in unserem Besitz war.