Caspar Einem erweist sich als präziser Beobachter der Politik an deren Gestaltung er zugleich
teilnimmt. Er entwickelte sich vom bunten Einsteiger im Kabinett Vranitzky IV zum engagierten
politischen Akteur. Nicht bloß reden sondern tun ist sein Credo. Er zeigt was er damit meint
vom Anfang seiner beruflichen Karriere in den Jahren seiner Ministerschaft als anderer
Innenminister und als unbestechlicher Wissenschafts- und Verkehrsminister bis zu seinem
Engagement als Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses des Nationalrats. Da er sich
angewöhnt hat bei Auslandsreisen und nach wichtigen Gesprächen penibel Protokoll zu führen
werden spannende Begegnungen erstmals offengelegt und nachvollziehbar. Eingebettet in ein
Neugier-getriebenes und politisches Leben gibt der Autor tiefe Einblicke in das Feld der
kleinen und der großen Politik. Von Initiativen mit und für drogenabhängige Jugendliche über
erste Niederlagen mit demokratischer Politik als Betriebsratsvorsitzender in der Arbeiterkammer
weiter zu erstaunlichen Erfahrungen als anderer Innenminister bis zu Gesprächen mit den Großen
im Nahen Osten. Einem ist ein nachdenklicher Politiker und hatte und hat dabei zwei
Schwerpunkte in seinem Denken: die Frage mit welcher Grundausstattung junge Menschen unser
Bildungssystem verlassen sollten um in dieser Welt nicht nur zurecht zu kommen sondern
bestehende Herausforderungen auch - tunlichst gemeinsam - bewältigen zu können. Und die Frage
wie die liberale Demokratie wieder Vertrauen und breite Zustimmung finden könnte. Natürlich
beschäftigen ihn auch immer wieder Zustand und Perspektiven der Sozialdemokratischen Partei.
Zentral in seinem Tun - sein bisheriges Leben lang - war und ist seine Überzeugung dass jeder
und jede sich gesellschaftlich engagieren kann und dass es nicht darum geht große Reden zu
halten und die ganze Welt zu ändern. Vielmehr geht es um konkretes Tun und dass man dort wo
man selbst ist sich auskennt und wirksam werden kann. Tun um spürbare Veränderung zum
Besseren zu erzielen.