Seit Beginn der Industriellen Revolution sind Maschinen im Vormarsch - und mit ihnen das
Versprechen auf ein finales Heraustreten aus dem Produktionsprozess. Im Kapitalismus kommt dies
einer systematischen Deformation von Hand und Kopf gleich. Die stetig wachsenden Vermögen einer
intelligiblen Objektwelt könnten beide vom Zwang zur Fron befreien - so die utopische Dimension
von Karl Marx' berühmtem »Maschinenfragment«. Die triste Realität eines informationsbasierten
Online-Kapitalismus scheint die optimistische Prognose bei weitem zu übertreffen: In
Gleichzeitigkeit mit der globalen Tendenz zur Ausweitung von Industriearbeit sorgen die
Restbestände einer keynesianischen Vollbeschäftigungsideologie für die sukzessive Vermehrung
von Bullshit-Jobs - und die staatliche Vermittlung in diese. Die produktiven Vermögen der
Maschinerie geraten dabei ebenso aus dem Blickfeld wie die Versuche sie sich zu eigen zu
machen : Server Signalprozessoren und Überseekabel könnten die leer gewordenen Kilometer von
Laufburschen und Dienstbot:innen längst zurücklegen - sofern wir uns in Beziehung bringen und
Verantwortung für sie übernehmen. Mit derartigen Versuchen haben Lewis Mumford und Gilbert
Simondon früh begonnen. Barbara Eder setzt sie fort.