'Unser Land wird uns systematisch weggenommen': Ihre politisch brisante Aussage über
israelischen Landraub im palästinensischen Westjordanland belegt Sumaya Farhat-Naser in ihrem
neuen Buch überzeugend und gibt damit Einblick in eine Realität der Verdrängung die in Europa
kaum wahrgenommen wird. Die palästinensische Erfolgsautorin ('Thymian und Steine') beschreibt
wie aggressiv israelische Siedler die einheimische Bevölkerung drangsalieren Weinberge
Olivenhaine und Felder zerstören Ländereien und Wasserquellen rauben - alles unter dem Schutz
der israelischen Armee. Wie ein roter Faden ziehen sich die Einschränkungen und Widrigkeiten
des Alltags unter Militärbesatzung durch Farhat-Nasers Aufzeichnungen. Dem bitteren Befund zum
Trotz lässt sie sich nicht entmutigen. In Schulen und Frauengruppen lehrt Sumaya Farhat-Naser
mit großem Engagement gewaltfreie Kommunikation und den Umgang mit Konflikten unermüdlich
kämpft sie gegen Hoffnungslosigkeit und Resignation. Dabei freut sie sich selbst über jeden
Fortschritt und macht auf positive gesellschaftliche Entwicklungen 'von unten' aufmerksam.
Enttäuscht äußert sie sich hingegen über die verbreitete Neigung hierzulande berechtigte
Kritik an Israel kleinzureden. Der Feigenbaum der diesem Buch den Titel gegeben hat sei 'ein
Zeichen für Frieden Sicherheit und Lebensglück' schreibt Sumaya Farhat-Naser. Hoffnungsvolle
Gefühle durchdringen das Tagebuch dieser starken und couragierten Frau obwohl es ein trauriges
Kapitel der Entrechtung und Enteignung der Palästinenser in ihrer Heimat protokolliert.