Der Kölner Fotograf Harald Schwertfeger reiste 2015 erstmals nach Istanbul. Aus der
anfänglichen Abneigung gegen den Großstadt-Moloch entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit
eine tiefe Verbundenheit. Polis - also die Stadt wie die Griechen die Metropole schlicht
nannten - wurde für Schwertfeger zu einem fotografischen Bilderfundus der weit über die rein
geografische Unterteilung in Orient und Okzident hinausreichte. In seinen Aufnahmen führt uns
der Fotograf ein Kaleidoskop an Bildern und Eindrücken vor Augen die den Betrachter förmlich
zu überschwemmen scheinen.Es sind weniger die Paläste aus osmanischer Zeit oder die
monumentalen Moscheebauten die Schwertfeger faszinieren. Seine Fotos zeigen vor allem die
überbordende Geschäftigkeit Istanbuls und die Menschen mit ihren zutiefst unterschiedlichen
Lebensgefühlen und Lebensentwürfen.Schwertfeger präsentiert die Stadt mit all ihren Narben
ihrer Verletzlichkeit und Rauheit. Zugleich schafft er so ein liebenswertes Porträt der
Metropole abseits der üblichen Klischees.