Schach ist ein Spiel das an die Grenzen des Vorstellbaren führt es schult den Geist und die
Persönlichkeit fördert Konzentrations- und Lernfähigkeit stärker als selbst Mathematik und
beruhigt nervöse Kinder besser als Ritalin. Ein wahres Allheilmittel also gegen die Gebrechen
unserer Zeit. Vor allem aber ist Schach auch eine überaus raffinierte Sportart mit gehörigem
Nervenkitzel-Potenzial: Während eines mehrstündigen Wettkampfs in dem es um nichts anderes als
Ruhm Ehre Brot und Wein geht zittern die Hände flimmern die Augen sausen die Ohren fließt
der Schweiß ebenso sehr wie bei den einschlägigen Adrenalin-Sportarten. Und Schach ist
massentauglich: Millionen Menschen spielen weltweit Schach in Deutschland mindestens 93.000
aktiv denn so viele Mitglieder hat der Deutsche Schachbund. Höchste Zeit also diesen Sport
der wie kein anderer das Zusammenwirken von Spiel- und Kopfintelligenz (Klaus Theweleit)
fordert besonders zu würdigen. EINIGE GRÜNDE Weil Schach ein göttliches Spiel ist das auch
dem Teufel gefällt. Weil Schacheröffnungen so klangvolle Namen haben. Weil der Rausch im
Mittelspiel betörend ist. Weil es eine Lust ist etwas kaputt zu machen. Weil man im Schach
lernt Geräusche auszuhalten. Weil das erstickte Matt ein ästhetisches Vergnügen ist. Weil
Marcel Duchamp lieber Schach spielte als den Kunstmarkt zu bedienen. Weil Kaiser Franz vom
Klötzleschieben keine Ahnung hat. Weil Schach ohne Humor undenkbar ist. Weil Magnus Carlsen
zaubern kann. Weil man im Schach seine Menschenkenntnis schult. Weil im Schach Kinder und
Erwachsene ebenbürtig gegeneinander kämpfen können. Weil auch Weltmeister alberne Fehler
machen. Weil Schach und Boxen gut zusammenpassen. Weil Schach den Ausgestoßenen beim Überleben
hilft. Weil der Läufer ganz eigene Fragen stellt. Weil der Springer die witzigste Figur ist.
Weil der König kein König Lear ist. Weil im Schach kein Problem schwierig genug sein kann. Weil
es noch tausend andere Gründe gibt das Schachspielen zu lieben.