Der Röhm-Putsch war eine Zäsur in der Entwicklung des Dritten Reiches. Zahlreiche SA-Führer
wurden unter dem Vorwand einen gegen Hitler gerichteten Putsch geplant zu haben hingerichtet.
Aber auch allgemein respektierte Politiker aus dem bürgerlich-konservativen Lager gehörten zu
den Opfern. Einer von ihnen war der Katholik Erich Klausener in der Weimarer Republik Leiter
der Polizeiabteilung im Preußischen Innenministerium. Der Mordfall Erich Klausener wurde
erstmals 1951 vor dem Landgericht Berlin verhandelt. Die Presse sprach damals von einem
Sensationsprozess. Angeklagt war der ehemalige SS-Sturmbannführer Kurt Gildisch der für
Reinhard Heydrich spezielle Aufträge ausführte. Anhand der Unterlagen zu diesem Prozess kann
Bernhard Sauer den Tathergang detailliert rekonstruieren und die gespenstische Atmosphäre die
während des Röhm-Putsches geherrscht hat eindrucksvoll einfangen.