Für die Einrichtung der nationalsozialistischen Konzentrationslager war das kommunale Umfeld
von grundlegender Bedeutung. Die KZ waren keine isolierten Orte sondern über ein engmaschiges
Netz von verwaltungstechnischen wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen in ihre
Umgebungsgesellschaft eingebunden. Paradigmatisch für dieseswechselseitige Zusammenspiel steht
die Einrichtung der Konzentrationslager Oranienburg (1933-1934) und Sachsenhausen (1936-1945)
in der Stadt Oranienburg. Die Studie fragt nach den Interessen von Stadtverwaltung und
örtlicher Wirtschaft bei der Etablierung von zwei der zeitweise größten Konzentrationslager des
Deutschen Reiches und den Auswirkungen kommunalpolitischer Entscheidungen. Darüber hinaus
beleuchtet sie Kontakte zwischen SA SS KZ-Gefangenen undBevölkerung.