Eine Vielzahl von Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau steht vor der Herausforderung sich
ständig an die internen und externen Wandlungstreiber anzupassen und unterliegen dadurch einem
ständigen Veränderungsprozess. Für die Fabrik mit ihren Produktionssystemen und Werkstrukturen
bedeutet dies letztendlich die Fähigkeit sich stetig mit wenig Aufwand an die neuen
Rahmenbedingungen anzupassen um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein. Dabei ist sowohl der
Wandlungsprozess bei dem die Mitarbeiter eine entscheidende Rolle spielen als auch der
optimale Grad der Wandlungsfähigkeit ausschlaggebend. Die vorliegende Dissertation greift diese
Problematik auf und verfolgt die Zielsetzung eine anwendungsorientierte Methodik zur
Steigerung der Wandlungsfähigkeit von Fabriken im Maschinen- und Anlagenbau zu entwickeln.
Neben der technischen Wandlungsfähigkeit die in der Literatur ausgiebig diskutiert wird wird
die soziotechnische Wandlungsfähigkeit - also der Menschen bei dem Wandel - in den Vordergrund
gestellt der bisher in der Literatur nur wenig Berücksichtigung findet. Die entwickelte
Methodik liefert dabei einen ganzheitlichen Ansatz der sowohl die Planung der
Wandlungsfähigkeit als auch die anschließende Umsetzung berücksichtigt. Die Strukturierung der
Methodik erfolgt dabei entlang des St. Galler Management Navigators mit seinen fünf Phasen:
Initiierung Positionierung Wertschöpfung Veränderung und Performance- Messung. In der
Initiierung erfolgt die Aufnahme der Ist-Wandlungsfähigkeit. Um den soziotechnischen Aspekt in
den Kontext der Wandlungsfähigkeit einzuordnen und daraus später konkrete Stellhebel
beschreiben zu können werden aus der Systemtheorie soziotechnische Wandlungsbefähiger
abgeleitet. Die Phase der Positionierung bestimmt die vom Markt geforderte
Soll-Wandlungsfähigkeit mittels der Szenario-Analyse. In der sich anschließenden Wertschöpfung
wird die Ist- und Soll-Wandlungsfähigkeit gegenübergestellt und für die auftretenden Gaps
konkrete Handlungsempfehlungen die mittels Nutzwertanalyse bewertet werden vorgeschlagen. Im
Anschluss beschäftigt sich die Phase der Veränderung mit der Umsetzung der ausgewählten
Handlungsempfehlungen. Die Performance-Messung bewertet synchron zum Ablauf der Methodik die
Umsetzungs- Performance in den fünf Feldern des General Management Navigators sowie nach dem
Projektabschluss die Qualität des Projektmanagements.