Das Buch Frauen sind eure Äcker von Ilhan Arsel zeigt ein zu wenig bekanntes Gesicht der
Türkei: das der geistigen Freiheit der Rationalität im Denken der Demokratie und
Menschenrechte. Dabei ist die Liste derjenigen lang die sowohl die Religion als auch den
Islamismus kritisieren eine Kritik die in den letzten Jahrzehnten zunehmend zensiert und
unterdrückt wird.Auch der Verfassungsrechtler Ilhan Arsel übte bereits früh Kritik am
erstarkenden religiösen Fundamentalismus sein Buch erschien in der Türkei erstmals 1987 unter
dem Titel Scharia und Frau. Es stellt die historische Entwicklung der Verachtung der Frau dar
und beleuchtet ihre Stellung im Koran den Hadithen (Überlieferungen) und in den Werken
islamischer Gelehrter wie sie vom Amt für Religiöse Angelegenheiten der Türkei (DITIB Diyanet)
zur Erziehung der Bürger im Sinne der Scharia verbreitet werden. Diese Schriften stehen im
Widerspruch zu demokratischen Grundwerten und den Menschenrechten und verhindern - in der
Türkei wie in Deutschland - ein demokratische Zusammenleben. Denn sie lehren neben der Gewalt
über die Frau auch religiösen Chauvinismus und so strikte Abgrenzung.Obwohl das Buch Frauen
sind eure Äcker nach dem Erscheinen der ersten und zweiten Auflage auf Betreiben der DITIB und
der Staatsanwaltschaft in der Türkei verboten wurde mussten die Gerichte dem Autor schließlich
Recht geben. Das Buch konnte erscheinen.Es ist das besondere Anliegen des Autors aufzuzeigen
dass durch die religiöse Tradition die Scharia ein würdevolles und partnerschaftliches
Zusammenleben der Geschlechter verhindert wird: Die Männer müssen sich dem Islam widersetzen
um Mensch zu werden. Die Rechte die sie meinen durch den Islam zu bekommen rauben ihnen
nicht nur die freie eigene Entwicklung sondern auch die Frau welche ihre Freundin ihre
Lebensgefährtin ihre Geliebte die sie liebende Frau sein kann. (Ilhan Arsel)