Mit großem empirischem Aufwand hat der Autor die einzelnen Sichtweisen der an einem
Fußballspiel beteiligten wesentlichen Akteure zusammengetragen und gegenübergestellt. Es wurden
hierfür u. a. zwei Online-Umfragen mit fast 2.000 Teilnehmern und vier Experteninterviews mit
wichtigen Schlüsselpersonen rund um Fußballspiele des F. C. Hansa Rostock durchgeführt deren
Ergebnisse deskriptiv und induktiv aufbereitet wurden. Da neben der Fanszene auch immer wieder
Verein und Polizei in der Kritik stehen wurden - zusätzlich zum Hansafansprecher Päsler und
Fananwalt Noetzel - auch Hansas Aufsichtsratsvorsitzender Abrokat und Rostocks Polizeichef
Ebert interviewt.Während der Forschungstätigkeit wurde z. B. den Fragen nachgegangen inwieweit
die Spannungen zwischen den wichtigsten Akteuren namentlich der Fanszene und der Polizei
lediglich auf Missverständnissen und Vorurteilen (ggf. auf beiden Seiten) beruhen und wer in
welchem Umfang wie zum Abbau der Spannungen beitragen kann.Gerade die Fanszene um den F. C.
Hansa Rostock macht immer wieder durch gewalttätige Ausschreitungen von sich reden. Tatsächlich
stellte sich jedoch heraus dass nur einige Wenige für dieses Bild verantwortlich sind und dass
zusätzlich die Medien aufgrund ihrer nicht selten einseitigen sowie nachteilig etikettierenden
Darstellungen einen maßgeblichen Anteil an diesem negativen Bild haben. Darüber hinaus ergaben
die Untersuchungen dass sowohl die Polizeiinspektion Rostock als auch der Verein F. C. Hansa
Rostock bereits sehr gute und wirkungsvolle Konzepte zur Eindämmung von Gewalt entwickelt haben
die als Vorbild für andere Vereine und Polizeien dienen können.Als Ergebnis der vorliegenden
wissenschaftlichen Arbeit wurde - unter Einbindung des Analysemodells SARA - das Konzept
Fankongress mit systemischem Ansatz entwickelt und vorgestellt dessen Umsetzung sehr wertvolle
Ansätze für die Zukunft verspricht. Überdies war es das Ziel die Diskussion um das Thema
Fußball und Gewalt zu versachlichen.