Die Unstrut ist der Thüringer Fluss schlechthin. Im Dreiländereck mit Hessen und Niedersachsen
entspringend durchfließt sie das Thüringer Becken und durchbricht an der »Porta Thuringica«
die Höhenzüge der Hainleite und Schmücke. Sie strömt durch ausgedehnte Riedgebiete die bei
starken Hochwassern zu einem einzigen See wurden bis hin zur Kaiserpfalz Memleben. Ihr
Oberlauf wird enger und ab Burgscheidungen mit Weinhängen bestanden bis zur Mündung im
Freyburg-Naumburger Blütengrund. Weithin erstreckt sich der Geo-Naturpark
Saale-Unstrut-Triasland mit Weinbergterrassen und Streuobstwiesen sowie Herrschaftsburgen der
Thüringer Langrafen und meißnischen Markgrafen auf engstem Raum wovon die Neuenburg und der
Naumburger Dom künden. Wie das Unstruttal einst die Siedlerströme aus dem Altreich nach Osten
gelenkt hat so folgen Radfahrer wie Wanderer heute auf ihrem Weg zur Saale dem Gang
voranschreitender Geschichte. An der Unstrut sind große Entscheidungen gefallen so der
Untergang des Thüringerreiches des ersten schriftlich bezeugten Großreiches im mitteldeutschen
Raum durch fränkische Heere im Jahre 531 und der Sieg König Heinrichs I. bei »Riade« 933 über
die stetig ins Reich einbrechenden Reiterscharen der Magyaren. Archäologische Fundorte wie die
»Steinrinne Bilzingsleben« der Hügel des »Fürstengrabes von Leubingen« und die Himmelsscheibe
vom Mittelberg bei Wangen Nebra haben früheste Geschichte geschrieben. Dingelstädt Mühlhausen
Bad Langensalza Gebesee Sömmerda Heldrungen Artern Roßleben-Wiehe Nebra Laucha Freyburg
sind mittelgroße und kleine Städte an der Unstrut ab Artern ist der Fluss schiffbar gemacht
und die Unstrutbahn gebaut worden für ein bis zwei Jahrhunderte nur wirksam. Heute ist es der
Radwanderweg der das Unstruttal auf 200 Kilometern durchmisst.